Dienstag, 4. Juli 2017

Axelsee

Tag 3 der Reise nach Meiningen.
Der Morgen auf dem holländischen Campingplatz war ebenso gut wie der Abend. Die Brötchen waren früh zu haben und wir konnten die Tische und Bänke der Gaststätte nutzen, um zu frühstücken. In der Nacht hat es ein, zwei Schauer gegeben und am Morgen war es dicht bewölkt. Somit wurde es nicht so recht etwas mit einem trockenen Zelt. Aber was soll's, es ist auch nass kaum schwerer und es wird ja eh am Abend wieder aufgebaut. Um Punkt 10 Uhr waren wir also wieder auf dem Weg.
Auf der Poller Weserseite läuft die Alternativroute des Weserradweges und prompt gab es Höhenmeter zu überwinden, wie sie uns auf dem richtigen Weserradweg bislang nicht begegnet sind. Aber auch die waren schnell hinter uns gebracht und ab da ging es gefühlt die ganze Zeit bergab. Erstaunlich, geht es doch immer flussauf.
Wir sind heute fast ausschließlich auf Asphalt unterwegs gewesen und so waren wir Mittags in Höxter. Da hat es auch geholfen, dass weniger Wind wehte als die letzten Tage. In Höxter besuchten wir ein Kaffee, damit Franca zu ihrem versprochenen Eis kam. Sie hatte dann mit einem Erdbeer-Eisbecher zu kämpfen, der Franca in seiner Üppigkeit dann doch etwas überraschte. Tina musste das ganze dann auf essen. Danach noch schnell in den Müller Markt (der war dem in Meiningen erstaunlich ähnlich), um zumindest ein Kartenspiel zu besorgen; Spiele hatten wir nämlich vergessen einzupacken.
Kaum waren wir nach dem Eisbecher wieder aufgebrochen, mussten wir auch gleich wieder anhalten. An einem Baggersee hat die Stadt mit Hilfe der EU ein großes Naherhilungsgebiet aufgebaut. Gewisse Ähnlichkeiten zum Altwarmbüchener See in Hannover drängten sich auf, hier nur bestens gepflegt. Auf den öffentlichen Toiletten gab es sogar Klopapier !
Unser Ziel, der Axelsee gleich bei Beverungen, erreichten wir schon um 15Uhr und wir fühlten uns auch noch frisch. Eine nette Variante. Der Platz hier ist noch günstiger als der gestern: 17,50EUR, wieder 2 Duschmarken mitgerechnet. Die Rezeption ist nicht dauerhaft besetzt. Stattdessen gibt es ein Haustelefon, um drei verschiedene Nummern zu probieren. Bei einer meldete sich auch jemand und war bald darauf zur Stelle. Der ältere Herr fluchte über die kleine Schrift auf meinem Personalausweis. Seine Sehschwäche erklärt vielleicht auch, warum er Franca als "Hund" erfasst hat. Beunruhigt hat uns ein Aushang bei den Duschen. 2016 kam es zu einer Keimbelastung des Trinkwassers. Nach und nah bekamen wir heraus, dass es hier ausschließlich gepumptes Wasser gibt. Die Versuche für sauberes Wasser zu sorgen wirkten etwas hilflos. Nachdem uns ein Dauercamper sagte: "Im Juli trinken wir hier kein Leitungswasser" haben wir noch schnell Flaschenwasser aus dem nahen Rewe besorgt. Prickelnd.
Unser Stelplatz liegt sehr einsam auf einem Seitenarm des Campingplatzes. Der See auf der einen, die niedersächsische Grenze auf der anderen Seite. Die geht gleich hinter der nächsten Hecke lang. Die Abgeschiedenheit hat einen Preis. Die Sanitärräume sind weit weg, die Betreiber versuchen dem mit zwei Dixie-Klos entgegen zu wirken. Als Wasserversorgung dient wohl eine Handpumpe, aber das Thema hatten wir ja schon einmal.
Franca fordert zunehmend den versprochenen Ruhetag ein. Nun ist morgen aber noch recht kühles Wetter um 20Grad (übermorgen 27Grad) und hier kann man nicht baden. Daher planen wir morgen eine Zwischenetappe zu fahren, zu einem Campingplatz mit angrenzenden Freibad.  Wenn der Platz uns zusagt werden wir dort verbleiben und dann wahrscheinlich auch den Folgetag dort ausspannen. Sagt uns der Platz nicht zu, fahren wir bis zum Etappenende, dort gibt es immerhin eine Weserbadestelle. Nach dem Ruhetag soll es aber weitergehen, selbst wenn das Wetter weiter sehr warm werden soll. Solange es unter 30Grad bleibt (und das scheint der Fall) sollte das aber alles gut machbar sein.
Na super, die da drüben in Niedersachsen spielen jetzt Blasmusik. Bestimmt ein Schützenfest..





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