Sonntag, 9. Juli 2017

Eschwege

Nun sind wir also so richtig an der Werra angekommen. Am achten Tag kamen wir schon um 9.45Uhr los. Rekord!
Der Weg begann dann erst einmal auf einer Straße. Aber wieder nix los. Was machen die Leute hier nur die ganze Zeit zu Hause? Danach ging es mit unbefestigen Wegen weiter. Ja, ja der Werraradweg machte es sich einfach. Auf unserem Navi verfolgen wir die Spur unserer Route von 2010. Und auf einem Mal gab es Abweichungen. Auf glatter Asphaltbahn schwebten wir fernab der Straßen durch die Wiesen und Felder. Das gab es 2010 so noch nicht. Und tatsächlich: erst vor zwei Jahren ist für 600 000 € der 4km lange Radweg neu gebaut worden. Respekt! (Auf einem Foto unten seht ihr die Infotafel).
Der Weg verfolgt die Spur eines alten Kolonnenweges, denn wir sind heute über weite Strecken dem alten Grenzverlauf gefolgt. Auch das grüne Band, den zum Naturschutzgebiet erklärten Todesstreifen haben wir gesehen.
Und Franca hatte eine Reihe von Fragen und so klärten wir bei Tempo 15:
- Deutsche Teilung
- Warum wollte man verhindern, dass DDR-Bürger das Land verlassen?
- Warum wollten die DDR-Bürger denn raus?
Und als wir an einer Straßenbrücke  in Lindenwerra vorbei kamen, die in den letzten Kriegstagen 1945 von der Wehrmacht  zerstört und erst 1999 wieder aufgebaut wurde, kam dann auch noch die Verzweiflungstaktik der Wehrmacht auf die Tagesordnung.
Das passte vom Zeitraum zur Judenverfolgung (Thema vom Vortag, nachdem wir in Witzenhausen an zwei "Judenhäusern" vorbei gekommen sind).  
Und dann sahen wir eine Menge Burgen und Burgruinen über uns und da gab es dann auch noch mittelalterliche Militärtaktik.
Aber Zurück zur Strecke:
In Allendorf mussten wir schwitzen, da die Allendorfer uns unbedingt das ganze Dorf zeigen wollten, statt uns am Fluss lang zu führen. Und dann gab es da noch nicht einmal eine Eisdiele. Aber eine freundliche Passantin, die uns den Weg nach Bad Sooden  (gleich einmal über die Brücke) wies, wo es ein super Eiskaffee und ca 10 andere Restaurants an einem einzelnen Platz gab. Und alle waren gut besucht.
Nach dem Eisbecher (ich habe diesmal kein Bild von einer essenden Franca gemacht) ging es auf den Rest des Weges nach Eschwege.
Nach unseren guten Erfahrung in Witzenhausen, wollten wir es erneut mit dem örtlichen Kanuverein probieren. Wir hatten gestern per Mail angefragt und wir hatten uns für 16Uhr mit jemandem Verein zum aufschließen verabredet. Wir hatten die 36km aber bis um 14Uhr hinter uns gebracht. Und alleine waren wir da auch nicht. Der ganze Parkplatz war voller hannoverscher Autos. Der Paddel Klub Hannover ist eingefallen. Aber schnell waren wir ins Gespräch gekommen (der Verein ist der nächste vom RSV flussauf) und sie wollten auch nur ein Seniorenpaar verabschieden, die von hier nach Hameln paddeln wollen.  Wir haben uns mit denen gut über gemeinsame Bekannte unterhalten.
Ach ja, auch hier: gute Sanitäranlagen und sogar ein Kühlschrank. Und das bei gerade mal 11€ für die Nacht. Bald bekommen wir noch Geld für die Übernachtung.
Heute Abend sehen wir Abendrot und das bestätigt den Wetterbericht: Der Hochsommer macht Pause. Der Wetterbericht für die nächste Woche ist mittelprächtig. Für Mittwoch wird Dauerrregen bei 17°C angekündigt. Aber da müssen wir durch. Mittwoch, da müssten wir Abends in Breitungen sein, ganze 22km vor Meiningen. Aber mal abwarten.
P.S. Für die Ameiseninteressierten: Die Wiese hier ist voller Ameisenköniginnen. Sie krabbeln einfach über alles und jeden.


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