Montag, 3. Juli 2017

Heinsen

Der Tag zur ersten Weseretappe begann früh: 6:15Uhr.
Dann kam der Müllwagen zum Campingplatz. Aber da wir am Abend zuvor, der Kälte wegen, schon um 9Uhr ins Zelt gekrabbelt sind,  war das gar nicht so schlimm. Als Franca eine Stunde später aufwachte, hatte ich schon Brötchen geholt und Tina die Hälfte gepackt. Um 9 Uhr waren wir so gut wie fertig.
Doch wie bezahlen?
Das war schon ein drolliger  Campingplatz da in Hameln. Die Stellplätze waren sehr spartanisch und eigentlich bestand der Platz nur aus drei kurzen, spärlich besetzten, Reihen. In alten Google-Kommentaren waren Besucher entsetzt über die Sanitäranlagen. Das müssen die neuen Betreiber auch gelesen haben, denn das Sanitärgebäude sah nagelneu aus. Innendrin dann die Überraschung: man fühlte sich wie in einem griechischen Restaurant. Bilder an den Wänden, alles in auf antik gemachten Holz und alles was der Ausstattungskatalog so her gegeben hat: Wasserhähne, die den Wasserstrahl mit LEDS bunt einfärbten, elektronische Seifenspender und steinerne Waschbecken. Fancy. Die Dusche gabs in warm und sogar ohne Duschmarken.
Am Abreisetag haben wir den Besitzer persönlich kennen lernen dürfen. Er wirkte sehr engagiert, wenn auch vielleicht etwas überfordert. Direkt neben dem Campingplatz renoviert er ein Gebäude, das wie ein altes Bootshaus wirkt und richtet dort "für den Spätsommer 2017" ein Tappasrestaurant ein. Momentan wird noch die alte Glasfaserwolle unter dem Dach vorgeholt und hinter dem Gebäude türmt sich das Baumaterial. Der Besitzer kam direkt auf uns zu und fragte uns, ob wir heute abreisen wollten und bot uns an, gleich abzurechnen. Super! Die Öffnungszeiten der Rezeption sind nämlich sehr speziell. Von 10-17 Uhr, dazwischen von 12-15 Uhr Mittagspause. Das muss man schon erwischen. Übernachtungskosten: 30EUR.
Gegen halb zehn ging es dann los, aber erst einmal zum Outdoorladen in Hameln: ein Handtuch für Tina kaufen. Das war gar nicht so einfach zu finden und so hatten wir zu Beginn schonmal drei Kilometer geleistet bevor es so richtig los ging. Dann aber ging es endlich zum Fluss.
Der Weserradweg ist fantastisch ausgebaut. Wir hatten stets feste Wege unter uns: Beton, Asphalt oder geklinkerte Wege. Letztere waren aber deutlich besser als unsere hannoverschen Leinewege. Darüberhinaus war die Strecke heute sehr eben. Nur der Gegenwind machte uns das Leben etwas schwer. Wir haben heute 42 km (+3km) geleistet. Größter Hingucker: Das AKW Grohnde, das wir von allen Seiten umfahren haben und gegen Ende:die Seilfähre in Polle. 2,80Eur kostete uns da nur die Überfahrt. Das war das Erlebnis wert und der Kapitän verbreitete gute Laune. Danach noch schnell einkaufen und dann in den Nachbarort Heinsen. Denn im Unterschied zum Großcampingplatz Polle hat dieser Platz ein kleines Schwimmbecken. Großartig!
Von diesem Platz haben wir nur gutes zu berichten. Auch hier hat offensichtlich vor kurzem ein Betreiberwechsel stattgefunden. Die neuen Besitzer sind Holländer. Passt sich gut, dreiviertel der Kunden sind das nämlich auch. Das führt dazu, dass man überall erst einmal auf holländisch angesprochen wird. Und günstig ist er auch: 21 EUR und dazu konnten wir Brötchen vorbestellen. Der Besitzer wies uns zu einem Platz: Schatten am Nachmittag und morgens Sonne. Da trocknet gleich das Zelt. Ein Profi!

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